Kennt Ihr das? Ihr hattet ein schönes langes Wochenende am See oder wart eine Woche mit dem Camper unterwegs, Ihr kommt nach Hause und stellt fest, dass vieles, was euer Leben täglich bestimmt, eigentlich gar nicht so wichtig ist? Irgendwie fühlt es sich gerade so an.
Dieser Artikel kann nur einen kurzen Abriss über unsere Mexiko-Tour geben und kann auch nur ansatzmäßig ausdrücken, was wir in dieser Zeit alles empfunden und erlebt haben.
Kurzum: Mexiko, Du warst echt gut zu uns! Besser gesagt: Mexiko, tu hombres estan fenomenal! Wir haben so viele freundliche Menschen kennenlernen dürfen, die uns jederzeit offen und herzlich empfangen haben, dass wir von der Gastfreundschaft komplett überwältigt waren. Zudem schien jeden Tag die Sonne bei 30°C, was unseren durchgefrorenen deutschen Ärschen ebenfalls gut gestanden hat.
Eindrucksvoll finden wir, dass die Mexikaner ein ziemlich rockbegeistertes Volk sind, das auf Livemusik abfährt und es dann auch ordentlich krachen lässt. Auch wenn sie kein Wort von unserem deutschsprachigen Textwerk verstanden haben, so waren die Leute immer alle voll dabei. Die Verständigung fand größtenteils auf Englisch oder Schulspanisch statt, stellenweise kommt man sogar mit deutsch durch. Zugegeben: Wir haben uns vorbereitet! 🙂
Wir haben astreine Rockshows abgeliefert. Die Leute haben gefeiert, geklatscht, geschrien, getanzt und getrunken. Alles andere war einfach mal scheißegal. Diese unglaublich positive Energie drückt vermutlich genau das aus, worum es bei Rockmusik geht: Mach Dein Ding, egal wer Du bist oder was Du machst…und das wurde uns dann (wieder) bewusst. (Ich glaube es gibt tausend Sprüche, die das besser ausdrücken können, nur fällt mir gerade nichts Besseres ein).
Ganz wie Rockstars wurden wir um unzählige Selfies und Autogramme gebeten. Junge, Junge! Einige dieser Aufnahmen könnt Ihr auf unserer Facebook oder Instagram-Seite begutachten. Am besten waren natürlich die Aftershow Parties, aber was in Mexiko geschieht, bleibt auch in Mexiko… 🙂
Spannend waren für uns die Vorbereitungen der „venues“ auf die Konzerte. Ankunft: öööhhm…da fehlt noch ja noch einiges. Wer ist denn hier der Ansprechpartner? Hallooo? Alles klar, kein Problem. Erst mal ein Bier trinken. Man ruft einige Leute an. Eine halbe Stunde später steht der erste Hombre mit einem Mischpult unterm Arm vor der Tür. Kurz darauf kommt ein Kumpel mit dem restlichen Schlagzeuggedöns vorbei. 20 min. später stellt sich raus, dass kein Gitarrenverstärker verfügbar ist. Ok, kein Problem, nachdenken, bekommen wir hin… In der Zwischenzeit kommt noch ein Compadre mit diversen Kabeln vorbei. Mist! Keins davon passt. Nochmal alles umbauen? Schon neun durch. Erstmal ein Bier trinken. Nach deutschen „Standards“ sollte das Konzert bereits laufen. Nervosität? Gesang? Achso, da war ja noch was… Mikros? Ähhh…Weitere 30 min. später stand ein nettes Mädel in der Tür mit Mikros in der Hand. Am Ende stellte sich raus, dass alle Musiker der Band „Litio“ ihren Proberaum für unseren Auftritt geplündert und uns in mehrfachem Hin- und Her ein Bühnendomizil zurecht improvisiert haben. Viva Litio!
Auch wenn sich nicht immer alles gleich für das deutsche korrekte Gemüt erschlossen hat, so lag über allem ein Schleier von „das wird schon werden“ und „no te preocupes“. Und das war es dann auch. Diese Attitüde hat bei uns mit Abstand den größten Eindruck hinterlassen. Auch wenn es nur eine kurze und intensive Woche war, haben wir diese angenehme Lebenseinstellung in vollen Zügen genossen und zehren aktuell hier noch in altbekannten Gefilden. Hoffen wir, dass die Erinnerungen an diesen Aufenthalt uns noch ein wenig erhalten bleiben, um sie dann später in noch schönere Geschichten zu verpacken.
Wir müssen hiermit die Gelegenheit nutzen und all den wunderbaren Menschen danken, welchen wir auf unserer Reise begegnet sind. Besonderer Dank gilt Thomas, der uns dieses Abenteuer erst ermöglich hat. Ebenfalls danken wir unserer attraktiven Tourmanagerin (und Mädchen für alles) Talia, welche uns das mexikanische Wrestling etwas näher gebracht hat. Ein großes Dankeschön geht auch an Sergio vom Public House (San Juan del Rio) und Alejandro vom Bierhaus (Mexiko City). Und besonders gedankt sei dem Centro Aleman in Queretaro.
Abschließend muss man festhalten, dass Mexiko ein wunderbares Land mit wunderbaren Menschen ist. Für eine Punkband aus der schwäbischen Provinz war es sicherlich eines der Highlights des Jahres. Jetzt aber erst mal das Album fertig machen. Dann geht’s weiter. Im Sommer kleine Tour. Dann Weltherrschaft und so…
In diesem Sinne
¡Hasta la vista, Hombres!